Pressestelle
Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau
Pressesprecher:
Staatsanwalt Frank Pieper
Tel.: 0340 25496 - 145
Staatsanwältin Alexandra Jirschik
Tel.: 0340 25496 - 140
Fax: 0340 25496 - 229
E-Mail: presse.sta-de(at)justiz.sachsen-anhalt.de
Pressemitteilungen der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau
(StA DE) Ermittlungen wegen des
Tötungsverbrechens am Hauptbahnhof Dessau-Roßlau am 01.August 2008 sind
fortgeschritten - Frage nach dem Tatmotiv noch nicht geklärt
06.10.2008, Dessau-Roßlau – 8
- Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau
Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau - Pressemitteilung Nr.: 008/08
Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau -
Pressemitteilung Nr.: 008/08
Dessau, den 6. Oktober 2008
(StA DE) Ermittlungen wegen des
Tötungsverbrechens am Hauptbahnhof Dessau-Roßlau am 01.August 2008 sind
fortgeschritten - Frage nach dem Tatmotiv noch nicht geklärt
Der 50 jährige Mann aus Halle, der ¿ wie
berichtet - in den Nachtstunden zum 01. August 2008 in den Grünanlagen vor dem
Dessau-Roßlauer Hauptbahnhof mutmaßlich von zwei 33 und 23 Jahre alten Männern
durch massivste Schläge und Fußtritte an den Kopf und gegen den Rumpf getötet
wurde, war zu diesem Zeitpunkt völlig nüchtern. Es konnte jedoch bislang nicht
aufgeklärt werden, aus welchem Anlass sich der Mann, der in Halle im Betreuten
Wohnen lebte, zur Nachtzeit vor dem Dessau-Roßlauer Hauptbahnhof aufhielt.
Die seither umfänglich geführten
Ermittlungen, vor allem die Ergebnisse der umfassenden rechtsmedizinischen
Untersuchungen, geben der Staatsanwaltschaft nunmehr begründeten Anlass zu der
Annahme, dass die beiden mutmaßlichen Täter ihr Opfer über geraume Zeit in
brutalster Art und Weise misshandelt haben, wobei auch ein aus Metall
gearbeiteter Papierkorb als Schlagwerkzeug verwendet worden sein dürfte.
Angesichts des Verletzungsbildes ist davon auszugehen, dass der 50-Jährige über
einen längeren Zeitraum sehr starke anhaltende Schmerzen erlitten hat, ohne
eine Chance zur Gegenwehr oder zum Entkommen zu haben. Die Staatsanwaltschaft
ermittelt gegen die Beschuldigten daher nunmehr wegen des Verdachts des aus
niedrigen Beweggründen und grausam begangenen gemeinschaftlichen Mordes.
Beide Männer wurden damals mit
Blutanhaftungen an den Händen und an der Bekleidung in unmittelbarer Nähe zum
Tatort gestellt und von der Polizei vorläufig festgenommen. Der Haftrichter hat
auf Antrag der Staatsanwaltschaft am 02. August 2008 Haftbefehl wegen
gemeinschaftlichen Totschlags gegen erlassen. Beide Beschuldigte befinden sich
seither in Untersuchungshaft.
Auf die Frage nach dem Grund und nach dem
Motiv der mutmaßlichen Täter zu einer derart brutalen und den Tod ihres rein
zufälligen Opfers zumindest billigenden Vorgehensweise gibt es bislang keine
abschließende Antwort. Die Nachforschungen haben allerdings schlüssige Hinweise
dafür erbracht, dass beide Beschuldigte von rechtsextremen politischen Positionen
beeinflusst sein könnten. Daher gehen die Ermittlungsbehörden auch der
Hypothese nach, dass rechtsextremes Gewalt verherrlichendes und zugleich
menschenverachtendes Gedankengut, wie es u.a. in der rechtsextremen Musikszene
verbreitet wird, tatauslösend war. Ob diese Hypothese letztlich Bestätigung
finden wird, wird das weitere Verfahren ergeben.
Die Ermittlungen sollen nach Möglichkeit
noch im Laufe des Oktobers abgeschlossen werden.
Preissner
Pressesprecher
Impressum:
Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau
Pressestelle
Ruststr. 5
06844 Dessau-Roßlau
Tel: (0340) 2 02 21 10
Fax: (0340) 2 02 21 50
Mail:
pressestelle@sta-de.justiz.sachsen-anhalt.de
Impressum:Staatsanwaltschaft Dessau-RoßlauPressestelleRuststr. 506844 Dessau-RoßlauTel: 0340 202-2110Fax: 0340 202-2150Mail: presse.sta-de@justiz.sachsen-anhalt.deWeb: www.sta-de.sachsen-anhalt.de